Neujahrs-Gebet
Wir wünschen Ihnen allen ein fröhlicheres und segensreicheres Jahr 2021, als das Vergangene für die meisten Menschen war.
Folgendes Neujahrsgebet wurde mir zugespielt. Es ist sicherlich mit einem Augenzwinkern zu lesen, hat aber viele aktuelle Aspekte. Ich veröffentliche es daher hier gern:
Hintergrund der Entstehung ist, dass unser Bistum und unsere Großpfarrei am heutigen Neujahrstag ein Gebet aus dem vorletzten Jahrhundert auf Facebook gepostet haben, das zumindest zwei schwierige Passagen enthält, die man einordnen sollte und nicht das ganze Gebet als zeitgemäß deklarieren sollte. Der Post hatte in dieser Form die Gefühle vieler Menschen verletzt, auch wenn viele Passagen des Gebetes auf humorvolle Weise das Zeitgeschehen kommentieren.
Schwierig ist: Insbesondere mit unserer weltlichen (!) Regierung waren die meisten vernunftbegabten Menschen wohl 2020 gut zufrieden. Und: Die Rolle der Frauen ist in diesem Gebet selbst mit einem Augenzwinkern nur schwer erträglich.
Als sich bei Facebook Unmut Bahn brach, löschte das Social Media Team von St. Liudger den Post und das Bistum Münster löschte zahlreiche Kommentare und sperrte User:
Zum Abschluss möchte ich hier gern ein wirklich zeitgemäßes Gebet posten, das insbesondere zur Situation in unserer Großpfarrei besser passt als das obige und ich hoffe und bete für 2021, dass die Menschen in St. Liudger wieder zusammengeführt werden mögen:
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
(Dietrich Bonhoeffer)