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Protestzug zum Dom

  • 27 Domplatz Münster, NRW, 48143 Deutschland (Karte)


Hier geht es zu den Redebeiträgen vom 13.12. am Domplatz. Fotostrecke jetzt online!

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Ablauf des Protestzugs und der Kundgebung am Domplatz

Start des Demonstrationszugs in St. Stephanus: 11:45 Uhr
Abfahrt des kostenlosen Seniorenbusses ab St. Stephanus: 12:15 Uhr
Bitte an Masken denken und Abstandsregel einhalten!
Ankunft am Dom ca. 12:30 Uhr bis 12:45 Uhr
Ende der Veranstaltung gegen 13:45 Uhr

Wir als Vertreterinnen und Vertreter einer großen Gruppe aktiver Gemeindemitglieder aus St. Stephanus möchten einen Demonstrationszug zum Bischofssitz am kommenden Sonntag, den 13.12.2020 ankündigen. Mit unserem Protestmarsch möchten wir ein Zeichen für eine den Menschen zugewandte Kirche setzen. Wir möchten unsere Anliegen und Fragen, die das Miteinander und unseren Stellenwert als Gemeinde im Bistum und in der katholischen Kirche betreffen, zu unserem Bischof tragen und um Gehör bitten.

In dem persönlichen Gespräch des Bischofs mit unserem Pastor Thomas Laufmöller am 5.12.2020 wurde die Versetzungsentscheidung durch den Bischof erneut bestätigt. Das haben wir zur Kenntnis genommen. Auch einen Brief von Thomas Laufmöller an die Aktiven der Gemeinde, in dem er darum bittet, den Weihnachtsfrieden zu wahren und von Protesten in dieser Zeit Abstand zu nehmen, haben wir zur Kenntnis genommen. Da unsere Adventszeit aufgrund der bischöflichen Entscheidung leider von vielen Sorgen und Fragen geprägt ist und uns als überzeugte Christinnen und Christen viel mehr als nur die Personalentscheidung schmerzt, haben wir uns entschieden, unsere Anliegen am kommenden Sonntag persönlich zum Bischof zu tragen.

Wir fragen uns:

  • warum langfristige und erfolgreiche Seelsorge, die auf tiefgehender Beziehung aufbaut, nicht wertgeschätzt und gefördert wird,

  • wie sich Echokammern in kirchlichen Institutionen vermeiden lassen, damit Entscheidungsträger ein differenziertes Bild über die Situation in den Gemeinden vor Ort erlangen und nicht über die Bedürfnisse der Gläubigen hinwegentscheiden,

  • wie eine kirchliche Kritikkultur entwickelt werden kann, die es Gläubigen erlaubt, offen und ehrlich Kritik zu äußern, ohne dass diese als Diffamierung empfunden wird oder gar negative Folgen für die von der Kirche Abhängigen hat,

  • was im Bistum Münster getan wird, um gemäß dem Synodalen Weg Macht abzubauen, zu verteilen und Machtmissbrauch zu verhindern,

  • wie das Bistum Münster zu den Themen des eingeschlagenen Synodalen Weges, wie z. B. dem Umgang mit Macht und Gewaltenteilung in der Kirche oder der Rolle von Laien und Frauen in der katholischen Kirche, steht und der wachsenden Frustration in den Kerngemeinden begegnen will,

  • wie eine Gemeinde in Zukunft in Entscheidungsprozesse eingebunden werden kann, um Intransparenz und Kommunikationsfehler zu vermeiden,

  • wie verhindert werden kann, dass Gemeindegremien ganz klar gegen die Interessen einer Pfarrgemeinde arbeiten,

  • ob die Kirche nicht mehr ist als ein Unternehmen, dessen Personal- und Klientelpolitik wir mit unserer Kirchensteuer unterstützen,

  • warum ein Bischof, von dem es heißt, er habe ein offenes Ohr für alle Menschen, die ausgestreckten Hände einer lebendigen Gemeinde nicht ergreift und in Dialog mit ihr tritt,

  • für wen die Kirche heute noch da ist und wieso Gläubige, die mit beiden Beinen fest auf der frohen Botschaft des Evangeliums stehen und sich mit ihren Talenten gern für ihre Kirche einsetzen möchten, mit ihren Sorgen und Nöten so allein gelassen werden. 

Das sind nur einige dringenden Fragen, deren Antworten darüber entscheiden werden, ob die katholische Kirche im 21. Jahrhundert noch Menschen für die Sache Jesu gewinnen und halten kann.

 Wir von St. Stephanus wünschen uns einen Dialog mit den Verantwortlichen in der Kirche auf Augenhöhe. Trotz der Sorge, dass unser Protest unserem Pastor Thomas Laufmöller angelastet werden könnte, sehen wir nach den bisherigen erfolglosen Versuchen, in einen Dialog zu treten, keine andere Möglichkeit, mit unseren drängenden Anliegen Gehör zu finden. Da wir inzwischen auch weit über die Grenzen unserer Gemeinde und Münsters hinaus aus ganz Deutschland für unsere Anliegen großen Zuspruch erhalten, fühlen wir uns in unserem Handeln bestärkt.

 Zum Hintergrund:

Am 1. Adventswochenende verlas der Personaldezernent des Bistums Karl Render im Anschluss an die Gottesdienste den Brief des Bischofs zur Versetzung unseres Pastors Thomas Laufmöller aus der Gemeinde St. Stephanus in der Aaseestadt zum 1.6.2021 in die Gemeinde St. Nikolaus in Wolbeck. Viele Gemeindemitglieder formulierten neben Äußerungen des Unverständnisses und Fragen nach dem „Warum?“ auch zahlreiche Fragen, die das Miteinander und unseren Stellenwert als Gemeinde in der Institution Kirche thematisieren. Wir baten Herrn Render, diese Fragen und unsere dringende Bitte um ein Gespräch an den Bischof weiterzugeben. Den ursprünglich für den 6.12.2020 geplanten Protestzug sagten wir als Zeichen der Deeskalation des Konflikts und vor dem Hintergrund des Gesprächsangebots an unseren Pastor für den 5.12. 2020 ab. Ein Gesprächsangebot seitens des Bistums an uns als Gemeinde hat es bis heute nicht gegeben.

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6. Dezember

Marsch zum Dom (ABGESAGT)

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18. Januar

Gespräch mit Bischof Dr. Felix Genn