Leserbrief zum Artikel „Von Dynamik schockiert“
WN vom 5.12.20
Warum fällt es mir so schwer, aus der katholischen Kirche auszutreten?
Katholisch sozialisiert, im Studium der katholischen Theologie durch Exegese alles in Frage gestellt, gehörte ich lange zu den Scheinchristen. Durch Maria 2.0 habe ich Hoffnung geschöpft und jetzt aber die Hoffnung wieder verloren.
Ich kann gut Menschen verstehen, die der Amtskirche müde sind, keine Hoffnung auf Mitbestimmung, Frauenordination oder Abschaffung des Zölibats haben und austreten wollen. Ich kann besonders die Gemeindemitglieder verstehen, die in Pfarrer Laufmöller einen Seelsorger verlieren, der nicht oft zu finden ist.
Ich solidarisiere mich mit den Gemeindemitgliedern, die die Kirche verlassen wollen. Vor 20 Jahren habe ich schon gesagt, das, wenn meine Eltern nicht mehr leben und ich 50 Personen finde, die mit mir austreten, mache ich es. Als erwachsene Demokratin möchte ich nicht nur „gehorsam sein“ und alles akzeptieren, was von der Amtskirche von oben her befohlen wird.
Hille Schulze Zumhülsen
48167 Münster