Wir verstehen immer noch nicht

Warum? Diese zentrale Frage steht auch nach dem Gespräch unserer Delegation mit Bischof Dr. Felix Genn weiter im Mittelpunkt. Denn auch jetzt gibt es keine schlüssige Begründung für die Versetzung. Schlimmer noch: die einzig genannte Begründung wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.

Warum glaubt der Bischof, die Stelle des leitenden Pfarrers für St. Liudger nicht neu besetzen zu können, wenn dieser auf einen langjährig tätigen Pastor Thomas Laufmöller in St. Stephanus trifft?
Was sagt das über die Genn’sche Vorstellung von Teamplay und Zusammenarbeit unter Priestern in Großpfarreien aus?

Würde etwa der Manager eines Fußballvereins, der den Cheftrainerposten neu besetzen muss, seinen erfahrenen Stürmer verkaufen, aus Angst, der neue Trainer könne womöglich nicht mit ihm zusammenarbeiten? Zumindest in diesem Bild wäre doch wohl das Gegenteil der Fall: jeder Trainer würde sich über eine gut laufende Einheit (egal in welchem Mannschaftsteil) freuen, vielleicht sogar zur Voraussetzung für sein Engagement machen.

Ist es wirklich so schlecht bestellt um die Zusammenarbeit unter Priestern? Ich lehne diesen Gedanken ab und halte es auch für höchst unwahrscheinlich, dass unser Bischof wirklich so denkt. Also muss etwas anderes zu der Einschätzung geführt haben, dass “Sand im Getriebe war“.

Der Bischof sprach von “Stimmen, die [er] gehört habe und die er auch achten müsse“, durch die offenbar jene Einschätzung transportiert wurde. Doch wer sind diese Stimmen? Und warum arbeiten diese Bischofs-Flüsterer im Stillen? Warum zeigen jene keine Haltung und gehen mit uns in den Diskurs?

Und letztlich: Warum schenkt der Bischof diesen unbekannten, einzelnen Stimmen weiterhin sein Vertrauen? Die Fragen werden leider nicht weniger und ich halte fest,

wir verstehen immer noch nicht!

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Zusagen, die nichts wert sind?

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Gedächtnisprotokoll 18.01.2021