Versetzung mit dem Pastor abgesprochen?
Ein paar Gedanken zum Interview mit dem Personalverantwortlichen K. Render auf kirche+leben:
Das Interview mit dem Personalverantwortlichen K. Render suggeriert auf rhetorisch geschickte Weise sowohl in seiner Überschrift als auch in den Formulierungen („Pfarrer Laufmöller wird nicht gegen seinen Willen aus der Gemeinde genommen. Die Versetzung war mit dem Pfarrer abgesprochen“), dass Pastor Thomas Laufmöller selbst mit dieser Versetzung nicht nur einverstanden und eingeweiht worden ist, sondern sie womöglich auch noch selbst gewollt hätte.
Es ist doch offensichtlich, dass es sich um eine angeschickte Neuakzentierung der Geschehnisse handelt, um die eigene Intransparenz zu kaschieren und der aufgebrachten Gemeinde den Wind aus den Protestsegeln zu ziehen – ganz nach dem Motto: „Was habt Ihr denn – er war doch damit einverstanden?!“
Selbstverständlich ist doch davon auszugehen, dass im Vorfeld einer solchen Entscheidung Personalgespräche stattgefunden haben und selbstverständlich ist auch davon auszugehen, dass ein verantwortungsbewusster Pastor dem Wunsch oder den Anliegen seines Dienstherrn in solch einer Angelegenheit nicht widerspricht. „Einverstanden“ heißt aber aber eben noch längst nicht, dass Thomas Laufmöller dieses auch gewollt und diesen Wunsch aus sich heraus formuliert oder gar darum gebeten hätte, versetzt zu werden.
Im Gegenteil: Jeder, der die Geschehnisse und Berichterstattung in den letzten Tagen aufmerksam verfolgt hat und/oder womöglich auch bei der Verkündigung der Entscheidung anwesend war, muss hier hellhörig und skeptisch sein: Warum sollte ein sehr gut in seine Gemeinde integrierter Pastor dies wollen? Wie erklärt sich die für alle in den Gottesdiensten erkennbare Betroffenheit? Wieso sollte der Pastor, der ja nach eigenem Bekunden des Bischofs schon zuvor gerne in seiner Gemeinde bleiben wollte, nun auf ein einmal aus sich heraus, den Wunsch äußern, die Gemeinde zu verlassen? Und: Warum hätte man ihm in einem solchen Falle, dann wohl verboten, sich zu der Thematik zu äußern, wie es in der Reportage des WDR heißt?
Dieses Interview lässt vielmehr vermuten, dass sich hier die Personalabteilung ihre eigenen Versäumnisse gerne noch rhetorisch geschickt zurechtzubiegen würde, indem sie den Spieß umdreht.