Abberufung von Pastor Laufmöller – 3 Monate später

Wir warten seit 3 Monaten auf ein Zeichen, eine Erklärung, warum die Gemeinde und Pastor Laufmöller getrennt werden mussten.

Ich denke insbesondere an die älteren Gemeindemitglieder in der letzten Phase ihres Lebens, die seit 18 Jahren eine Bildung zu ihrem Pastor aufgebaut haben, viele Gespräche geführt, Gottes Wort an jedem Sonntag durch Pastor Laufmöller gehört haben. Pastor Laufmöller hat sie in Phasen der Krankheit, Todesfällen in der Familie gestützt. Manche sind krank, viele alleinstehend, sie sind in der letzten Phase ihres Lebens mit allen damit verbundenen  Ängsten, an wen können sie sich dann wenden? Die Kirche – ausgefüllt durch Pastor Laufmöller – ist ihr wichtigster Halt im Leben. Wie soll ein Mensch mit 80 oder 90 Jahren, vielleicht auch bettlägerig, dann Trost und Nähe erfahren?

Ich kann mir vorstellen, dass ein neuer Pastor auch mit großem Engagement viele Jahre braucht, um für diese Menschen ein echter Trostgeber und Gesprächspartner in Fragen von Glauben und Tod zu werden. Das ist zu spät für diese Gemeindemitglieder, die keine Lobby haben und es auch nicht gewohnt sind oder sich nicht trauen, etwas für sich einzufordern. Sie trauern und leiden still und ungehört.

Und auch die Kinder, die wie meine Tochter im letzten Jahr die 1. Hl. Kommunion empfangen haben, sie verlieren mit dem Weggang von Pastor Laufmöller ihre wichtigste Bezugsperson und Heimat ihres christlichen Glaubens. Das muss man leider so sagen: Kirche und Glaube wird lebendig durch die menschliche Beziehung, ohne den Pastor ist das für die Kinder undurchdringliche Theorie. Mit der weiterführenden Schule fängt für die Kinder ein neuer Abschnitt im Leben an, sie wenden sich Neuem zu und der Anker und die gemeinsame Zeit in der Zeit der Kommunionsvorbereitung sind dann nicht mehr da. Ich fürchte, dass für die Kirche Mitglieder verloren gehen und für unsere Kinder ein wichtiger Halt im Leben, warum?

Bischof Dr. Genn hat sicher gute Gründe für diesen Entscheidung. Aber was kann daran so unaussprechlich sein, dass uns die Gründe nicht mitgeteilt werden? Es gibt viele Glaubensgeheimnisse, aber eine Personalie gehört nicht dazu. Im Interesse der Glaubwürdigkeit und des vertrauensvollen Miteinanders von Kirche und Gläubigen bitte ich eindringlich darum, dass wir den Schritt und den für die Gemeindemitglieder so schwerwiegenden Verlust auch verstehen können.